Allgemeines zum Fach Physik
Mit Physik lernen die Schülerinnen und Schüler ab dem 7. Schuljahr (G9) ihre nach der Biologie zweite Naturwissenschaft kennen. Wie in der Stundentafel vorgesehen, wird sie im 7., 8. und 10. Schuljahr jeweils zweistündig, im 9. Schuljahr einstündig unterrichtet. In der Sekundarstufe I sollte die Hinführung zur Theorie nur sehr vorsichtig geschehen. Der Alltagsbezug und die Einbettung in einen für Schülerinnen und Schüler sinnvollen Kontext sind Ausgangspunkte aus denen sich die induktiv-deduktive Methode der Erkenntnisgewinnung entwickeln muss. Während das Beobachten und Experimentieren im Sinne einer Verzahnung allen Naturwissenschaften gemeinsam ist, können die Arbeits- und Unterrichtsmethoden durchaus verschieden sein. Im Gegensatz zu den anderen Naturwissenschaften ist die Beziehung der Physik zur Theorie durch die notwendigen Mathematisierungen eine Besondere.
Mit Beginn des 7. Schuljahres werden die Schüler erstmals angeleitet, sich systematisch physikalischen Fragestellungen zu stellen. Hierbei sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Alltagserfahrungen in den Unterricht einbringen. Ausgangspunkte physikalischer Fragestellungen können hierbei die Faszination der Naturerscheinungen, technische Geräte, naturwissenschaftliche Sendungen im Fernsehen oder Beiträge, die sich durch die Computernutzung ergeben, sein.
Die Kerncurricula des Hessischen Kultusministeriums sind die Grundlage des Fachkurriculums Physik, das stufenweise weiterentwickelt wird. Wirklich neu ist dabei nichts, denn ein moderner Physikunterricht hat schon immer Inhalte und Kompetenzen gleichermaßen berücksichtigt. Neu ist die Schwerpunktsetzung. Der Kompetenzerwerb, fachlich als auch überfachlich, wird in den Vordergrund gerückt. Dabei wird betont, dass die grundlegenden und unverzichtbaren Wissenselemente eines Faches, die durch Inhaltsfeldern und deren Schwerpunkte beschrieben werden, die Grundlage für diesen Kompetenzerwerb bilden.
Ein Schwerpunkt in beiden Sekundarstufen, bilden dabei neben der phänomenologischen Erfassung physikalischer Zusammenhänge auch deren Modellierung (Teilchenmodell, Strahlenmodell, Atommodelle u.a.). Die Themen, in dem Kerncurriculum für die sekundarstufe I durch themenübergreifende Inhaltsfelder beschrieben (z.B. Wettererscheinungen und Klima oder Erweiterung der Sinne) Optik, Wärmelehre, Magnetismus und Elektrizitätslehre werden in den Klassen 7 und 8 behandelt. Im Jahrgang 9 werden die Grundlagen der Mechanik vermittelt. Die Elektrizitätslehre, die im Jahrgang 8 einen Schwerpunkt bildet, greift auch verstärkt quantitative Elemente der Erkenntnisgewinnung (Gesetzbildung) auf. Diese quantitativen Elemente werden weiter beim Thema Mechanik in Stufe 9 vertieft.
Die Inhaltsfelder “Zukunftsichere Energieversorgung” und “Physik in der Verantwortung” stehen im Jahrgang 10 im Vordergrund. Dabei werden auch die erworbenen Kompetenzen der vorherigen Jahrgangsstufen ausgeschärft. Das Thema “Radioaktivität” bildet hier einen der Schwerpunkte. In dieser Stufe wird die stärkere Systematisierung und Mathematisierung, die in der Sekundarstufe II angestrebt wird, an ausgewählten Inhalten vorbereitet.
Am Ende der Sekundarstufe I sollten die Schüler und Schülerinnen mit der Kenntnis von Strukturen, wesentlichen Denk- und Sichtweisen sowie den in der Physik bedeutsamen Begriffen und Gesetzmäßigkeiten vertraut sein.
In der Einführungsphase E1 und E2 der Sekundarstufe II (Oberstufe) schreibt das Kerncurriculum das Thema “Mechanik” vor. Hier wurden durch die Fachkonferenz Physik vier Themenfelder ausgewählt:
- Bewegungen und ihre Beschreibungen
- Newton´sche Axiome und Erhältungssätze
- Waagerechter Wurf und Kreisbewegung
- Gravitation.
In dieser Jahrgangsstufe werden zweistündige Grundkurse angeboten. Um den Schülerinnen und Schülern, die ein LK-Wahl in der Qualifikationsphase beabsichtigen, eine Vorstellung zu den Anforderungen in der Qualifikationsphase zu geben, werden diese an ausgewählten Inhalten exemplarisch vorgestellt. Zusätzlich können naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Profilbildungsstunden ein zweistündiges naturwissenschaftlich orientiertes Angebot anwählen.
Weiter formuliert das “Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe” Bildungsziele für fachliches (Bildungsstandards) und überfachliches Lernen sowie inhaltliche Vorgaben in der Qualifikationsphase Q1-Q4 u.a. als verbindliche Grundlage für die Prüfungen im Rahmen des Landesabiturs. Das Gesamtwerk kann unter dem unten stehenden LINK eingesehen und heruntergeladen werden.
https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/bildungsstandards-kerncurricula-und-lehrplaene/kerncurricula/gymnasiale-oberstufe/physik
Zur Ausstattung:
Die Sammlungen der gymnasialen Oberstufe und der Mittelstufe wurden nach dem Anschluss der Oberstufe an das bestehende Gymnasium zusammengeführt. Die Sammlung trägt den Anforderungen des Kerncurriculums (beginnend ab 2016/17) Rechnung . Die mediale Ausrüstung (Laptops, Beamer, digitales Messsystem CASSY) erfüllt aktuell die Anforderungen des täglichen Bedarfs. Selbstverständlich wird die Sammlung durch neues Experimentiermaterial ständig aktualisiert.
Stand: 08.10.2019 Peter Legleitner